In unserer PYP1-Klasse ist Lernen mehr als Lesen und Schreiben. Es ist eine Entdeckungsreise, wie das Gehirn selbst funktioniert. Mrs. Miller, unsere Lehrerin für PYP1, hat eine besondere Leidenschaft dafür, jungen Lernenden die Wissenschaft des Lernens näherzubringen, von der Wachstumsmentalität bis zur Neuroplastizität.
Sie erinnert ihre Schülerinnen und Schüler oft daran, dass das Gehirn wie ein Muskel ist: Es wird stärker, je mehr wir üben, und es feuert noch intensiver, wenn wir Fehler machen. „Forschungen zeigen, dass das Gehirn auf Fehler reagiert, selbst wenn man sich dessen nicht bewusst ist“, erklärt Mrs. Miller. „So entstehen neue neuronale Verbindungen.“
Um dieses Konzept für ihre Schülerinnen und Schüler erlebbar zu machen, nutzt Mrs. Miller ein spielerisches Werkzeug: Pig Latin.
Eine skurrile Sprache mit Zweck
Pig Latin ist keine echte Sprache, sondern eine codierte Art, Englisch zu sprechen, die seit Generationen auf Spielplätzen und in Klassenzimmern verwendet wird. Ihre genauen Ursprünge sind unklar, aber im 19. und 20. Jahrhundert wurde sie in den USA als Kinderspiel populär – eine Möglichkeit, „geheim“ mit Freunden zu sprechen.
Die Regeln sind einfach: Den ersten Konsonanten eines Wortes nimmt man, setzt ihn ans Ende und hängt „-ay“ an. Beginnt das Wort mit einem Vokal, fügt man einfach „-way“ oder „-yay“ hinzu. Beispiele:
Katze wird zu Atzcay.
Schwein wird zu Iggpay.
Orange wird zu Orangeway.
Obwohl es zunächst lustig klingt, ist Pig Latin überraschend effektiv als Lernübung.
Pig Latin im Klassenzimmer
Mrs. Miller führt Pig Latin ein, um ihren Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie Übung das Gehirn stärkt. In der ersten Woche lernen sie nur, ihren eigenen Namen zu sagen. In der zweiten Woche können sie die Namen ihrer Klassenkameradinnen und Klassenkameraden aussprechen.
„Jedes Mal weise ich darauf hin, wie sie besser werden, weil ihre neuronalen Verbindungen stärker werden“, sagt sie. Innerhalb von drei Wochen kann Mrs. Miller der Klasse einfache Anweisungen in Pig Latin geben. Bis zur sechsten Woche kann sie eine ganze Unterrichtsstunde in Pig Latin durchführen, und die Schülerinnen und Schüler können folgen.
Für die Kinder ist es spaßig und ein wenig skurril. Für Mrs. Miller ist es die perfekte Möglichkeit zu zeigen, wie Fehler, Ausdauer und Übung Wachstum fördern.
„Pig Latin ist nur eine meiner skurrilen Ideen“, lacht sie, „aber es ist auch eine Methode, damit meine Schülerinnen und Schüler wirklich erleben, wie Lernen funktioniert.“
Igpay Atinlay akesmay earninglay unfay!